Ist das Elektrische Universum seriöse Wissenschaft oder Unsinn?
Seine kurze Antwort: „Das Elektrische Universum hat mit echter Wissenschaft nicht viel zu tun. Es handelt sich um eine klassische Mischung aus Pseudowissenschaft und Verschwörungstheorie die die Realität weder ausreichend erklären, noch von konkreten Beobachtungen bestätigt wird.“
Der Versuch einer Begründung dieser Antwort schlägt jedoch mächtig fehl. Er stellt fest: „Eine längere Antwort ist allerdings schwer zu geben. Nicht, weil es so schwer wäre, die Aussagen des Elektrischen Universums zu widerlegen“.
6 Zeilen weiter heißt es dann:
„Es ist daher sehr schwer, all die einzelnen Details des Elektrischen Universums Stück für Stück zu widerlegen.“
Was nun: Ist es schwer oder nicht? Offensichtlich ist es doch schwer, denn was folgt, ist keine Erklärung, sondern ein Lehrstück für Verleumdung. Er behaupte beispielsweise, dass das Elektrische Universum Newtons Gesetze leugnen würde. Richtig ist, dass Newton nicht alle Erscheinungen im Weltall erklären kann, wie beispielsweise die Tatsache, dass das Drehmoment der Sonne viel geringer ist als die Summe der Drehmomente aller Planeten. Für Effekte, die die klassische Kosmologie nicht erklären kann, wurden Dunkle Materie und Energien erfunden, anstatt offensichtliche elektrische Erscheinungen zu berücksichtigen.
Inzwischen weiß jeder, dass da draußen im Weltall kosmische Strahlung existiert, vor der wir Menschen uns schützen müssen. Diese Strahlung besteht aus elektrisch geladenen Ionen und Elektronen. Da das am häufigsten vorkommende Element Wasserstoff ist, sind das meist Protonen. Das Weltall funktioniert etwa so, wie die alte Fernsehröhre. Es gibt eine Heizung, die Sonne und eine elektrische Leitung durch einen Elektronenstrahl, der die Fernsehröhre zum Leuchten bringt. Das ist im Kosmos der Sonnenwind und der Leuchtschirm ist die Atmosphäre, in der wir die Polarlichter beobachten können. Da unsere Welt nun mal aus elektrisch geladenen Elementarteilchen besteht, und da Atome unter starker Energiezufuhr (Feuer) in Ionen und Elektronen zerfallen und sie im Kosmos infolge des sehr geringen Restdruckes nicht aufgehalten werden, bilden sich zwangsweise elektrische Ströme. Zugegeben das lässt sich wirklich schwer widerlegen.
Freistetter fährt fort:
„Aber gerade weil die Behauptungen der Anhänger des Elektrischen Universums so enorm absurd sind, fällt es schwer, angemessen darauf zu reagieren. Das wäre in etwa so, als würde man mit der Behauptung konfrontiert, der Himmel wäre nicht blau, das Gras wäre nicht grün und die Sonne würde türkis leuchten.“
Was er hier anführt, darum geht es überhaupt nicht. Also ist das allemal für eine Verleumdung gut. Wissenschaftlicher Meinungsstreit sieht anders aus.
Und es sagt richtig:
„ Das ist so offensichtlich völliger Unsinn, dass man gar nicht weiß, wo man mit einer Widerlegung ansetzen soll. Abgesehen davon: Wer bereit ist, so offensichtlichen Unsinn tatsächlich zu glauben, wird sich von rationalen Argumenten sowieso nicht überzeugen lassen.“
Was will er eigentlich widerlegen? Den selbst konstruierten Unsinn? Das mag vielleicht verfangen, bei Leuten, die sich mit Oberflächlichkeiten zufrieden geben und einem Wissenschaftsglauben verhaftet sind.
Das Elektrische Universum ist nichts für Gläubige, sondern für mündige Leute, die physikalisches Grundlagenwissen anwenden können und die Wirkung und die Eigenschaften des Plasmas, des 4. Aggregatzustandes , also des angeblich „leeren“ Raums studieren und mathematisch zu modellieren versuchen, wobei Techniken der Computersimulation aus den Ingenieurwissenschaften zum Einsatz kommen, die mit althergebrachter Mathematik nicht mehr zu bewältigen ist. Dieser 4. Aggregatzustand begegnet uns in technischen Anwendungen auf Schritt und Tritt in unserer elektrifizierten Umwelt. Was hier im Labor und in den technischen Produkten funktioniert, finden wir im Kosmos in viel größerer Dimension wieder. Vergleicht man die sehr schwache Gravitationskraft mit der elektrischen Kraft, so wird verständlich, dass ab einer bestimmten Größenordnung die elektrischen Kräfte die Gravitation dominieren. Man halte einfach mal eine Zeitung an die alte Fernsehröhre, wenn sie eingeschaltet ist. Sie bleibt entgegen der Schwerkraft an der Röhre kleben.