Vor hundert Jahren glaubten die Physiker wie selbstverständlich daran, dass die fundamentalen Naturgesetze spiegelsymmetrisch seien und nicht zwischen links und rechts unterscheiden. Sie glaubten auch, dass die Natur einem Gleichgewicht zustreben würde. Und dort, wo die Symmetrie nicht so offensichtlich war, wurde mit entsprechenden Transformationen nachgeholfen. Ein besonders markantes Beispiel dafür ist der Umgang mit den Maxwellschen Gleichungen durch Albert Einstein, das den Übergang von der klassischen zur modernen Physik markiert.

Der krönende Abschluss dieser Entwicklung sollte die Supersymmetrie des Standardmodells der Teilchenphysik werden. Schließlich nahm man wieder Abstand von dieser Theorie, weil keine ihrer Vorhersagen zutrafen.

Noch heute interpretieren viele Physiker ihr Fachgebiet mittels Gleichungen als Symmetrien. Eines der markantesten Beispiele dafür ist Einsteins berühmteste Formel E=mc². Sie meinen, man könne Energie in Masse und Masse in Energie umwandeln.

Dabei muss diese Formel so geschrieben werden: E => m c² bzw. E => p c mit der Bedeutung, dass sich elektromagnetische Energie mit Lichtgeschwindigkeit überall in der Masse als Impuls verteilt. Diese Energieform nennen wir Entropie, da sie keiner Ordnung also spezieller Richtung folgt.

Es ist überaus bemerkenswert, dass bei der modernen Physik die symmetriebrechende Thermodynamik völlig unberücksichtigt blieb. Wenn man die Thermodynamik überhaupt berücksichtigte, tat man das in einem geschlossenen System, aber niemals in einem offenen System weitab vom thermodynamischen Gleichgewicht. Diese Art der Naturbetrachtung ist in eine Sackgasse geraten. Da sind Chemie und Biologie wesentlich fortschrittlicher.

Um eine Abgrenzung zur symmetrischen Physik zu bekommen, bedarf es eines neuen Begriffs. Das Programm dieser neuen asymmetrischen Physik ist die Betrachtung von Naturerscheinungen in offenen Systemen, die miteinander durch Energie- und/oder Massenaustausch weitab vom thermischen Gleichgewicht kommunizieren.